Internationales Treffen der Interventionsstellen und Interventionsprojekte in Wien

Vom 17. bis 19. Juni 2010 trafen sich ca. 80 Kolleginnen aus Interventionsstellen, Interventionsprojekten und Koordinierungsstellen gegen häusliche Gewalt aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu ihrem Internationalen Netzwerktreffen in Wien. Dieses Netzwerk besteht bereits seit 15 Jahren und gestaltet jährlich in einem der drei Länder den Erfahrungsaustausch über die Intervention und Prävention von häuslicher Gewalt gegen Frauen und deren Kinder.

Die Kolleginnen der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie organisierten für die Eröffnung des 15. Treffens eine Fachtagung mit 130 Expertinnen und Experten. Diese befassten sich mit internationalen Initiativen der Europäischen Union und des Europarates zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen, spanischen Erfahrungen mit der elektronischen Fußfessel in Fällen häuslicher Gewalt und den österreichischen Erfahrungen mit dem Straftatbestand der "fortgesetzten Gewaltausübung".

Besonderes Gewicht erhielt diese Expertinnentagung im Haus der Europäischen Union in Wien durch die persönlichen Begrüßungsreden der österreichischen Bundesministerinnen für Justiz Claudia Bandion-Ortner, für Inneres Maria Fekter und für Frauen und Öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek.

In der anschließenden Netzwerktagung standen Erfahrungen mit der Prävention und polizeilichen Bearbeitung von Tötungsdelikten, Erfahrungen mit Sonderzuständigkeiten bei Staatsanwaltschaften, Gerichten und Polizei, aber auch mit der gemeinsamer Sorge und Umgangsregelungen für die Kinder bei Misshandlungen der Mutter im Mittelpunkt. Die Kolleginnen in Österreich beunruhigt derzeit eine Gesetzesinitiative zur Einführung einer regelhaften gemeinsamen Sorge für die Kinder und die Auswirkungen auf die Sicherheit von Frauen welche Misshandlungen von Partner erfahren <link http: www.ots.at presseaussendung ots_20100621_ots0159 external-link-new-window einen externen link in einem neuen>(Siehe Pressemeldung der Wiener Interventionsstelle). 

Neu hinzugekommen sind als TeilnehmerInnen in diesem Jahr die Koordinierungsstellen für Frauenhäuser und Beratungsstellen aus den 3 Ländern und ein Vertreter der Bundesarbeitsgemeinschaft der Täterarbeit bei häuslicher Gewalt in Deutschland, in diesem Rahmen nahm auch Frauenhauskoordinierung e.V. an der Netzwerktagung teil.