Mitglieder-Fachtag von Frauenhauskoordinierung: Partnerschaftsgewalt, Alkohol und Interventionen bei Gewalt

Der Fachtag von FHK mit ihre Mitglieder am 20.1.2015 hat die Dualproblematik Partnerschaftsgewalt und Alkohol an Hand neuer Forschungsergebnisse aus der Schweiz aufgegriffen. Suchtprobleme des misshandelnden Partners oder der gewaltbetroffenen Frau stellen an die Mitarbeiterinnen von Frauenhäusern und von Fachberatungsstellen besondere Anforderungen. Die Forschungsergebnisse von Dr. Hanna Meier und Dr. Daniela Gloor aus der Schweiz führten zu einem intensiven fachlichen Austausch der teilnehmenden Fachpraktikerinnen. Deutlich wurde, dass die Problemlage in Deutschland durchaus mit der Schweiz vergleichbar ist und hier dringend eine Weiterentwicklung der Hilfen und die Verbesserung der Kooperation mit der Suchthilfe erforderlich sind. 

Die Ergebnisse der Schweizer Studie zur Zufriedenheit gewaltbetroffener Frauen mit den Interventionen von Polizei, Justiz, Jugendhilfe und Frauenunterstützung von den beiden Forscherinnen offenbarten deutliche Mängel bei der Verhinderung weiterer Gewalt. Die Interventionen gegen Gewalt sind wirksam bei der Unterstützung der betroffenen Frauen aber wenig erfolgreich bei der Verhinderung weiterer Gewalt. Die gewalttätigen Männer werden nur wenig in Anspruch genommen. Die Interventionen setzen vorrangig bei den gewaltbetroffenen Frauen an, woraus den gewaltbetroffenen Frauen, die Hilfen in Anspruch nehmen, ein erheblicher "Arbeitsberg" erwächst. Deutlich wurde, dass alle Interventionen diesbezüglich geprüft und ggf. nachgeregelt werden müssen.

Dieser Fachtag hat den Teilnehmerinnen wichtigen Impulse für eigene Überlegungen zur Verbesserung der Hilfen für gewaltbetroffene Frauen gegeben.  Für Frauenhauskoordinierung werden beide Themen wichtige Arbeitsschwerpunkte bleiben.