Fachbeitrag: Zuhause auf Zeit – Kinder in Frauenhäusern

Kinder sind bei Partnerschaftsgewalt nicht allein Beobachtende, sondern stets auch (Mit)Betroffene. Über 75 % der Frauen, die in ein Frauenhaus flüchten, sind Mütter und bringen dort auch ihre Kinder in Sicherheit. Was das für die Arbeit von Frauenhäusern bedeutet, welche Anforderungen sich daraus ergeben und welche blinden Flecken die Politik bei der Versorgung mitbetroffener Kinder und Jugendliche hat, erklärt FHK-Referentin Juliane Kremberg für die Publikation „Kinder im Fokus. Partnerschaftliche Gewalt und ihre Folgen“.

Titelseite der Publikation: Hinteransicht eine teddybärs, der vor einem geöffneten, aber vergitterten Fenster sitzt und nach draußen "sieht"

Herausgegeben durch die Deutsche Kinderhilfe – Die ständige Kindervertretung e.V., befasst sich die Publikation mit den Folgen von Partnerschaftsgewalt auf Kinder. In den Blick geraten neben gesundheitlichen Auswirkungen auch die Gefahr der Kindeswohlgefährdung durch das deutsche Umgangsrecht, problematische Rechtsprechung in Gewaltfällen sowie Anforderungen an Jugendämter, Politik oder kindgerechte Justiz.

Unterstützung von Kindern und Jugendlichen im Frauenhaus

Frauenhäuser sind immer auch Kinderhäuser. In ihrem Beitrag „Zuhause auf Zeit – Kinder in Frauenhäusern. Zur Arbeitsweise und Expertise der Frauenhäuser in der Unterstützung und Versorgung von gewaltbetroffenen Kindern“ befasst sich FHK-Referentin Juliane Kremberg mit den Anforderungen, die sich für Frauenhäuser aus der (Mit)Betroffenheit von Kindern ergeben. Gleichzeitig zeigt sie auf, welche Strukturen und Gegebenheiten einer bedarfsgerechten Versorgung im Wege stehen. Dabei wird auch die historische Entwicklung der Frauenhausarbeit berücksichtigt und auf die besondere präventive Bedeutung der Arbeit mit mitbetroffenen Kindern eingegangen.

Im Zusammenspiel mit den anderen Beiträgen der Publikation ergibt sich der dringende Appell, Kinder und Jugendliche als (Mit)Betroffene von Partnerschaftsgewalt politisch wie juristisch endlich gleichberechtigt zu berücksichtigen – nicht zuletzt in Form angemessener Ressourcen.

Die vollständige Publikation steht unten kostenfrei zum Download bereit.