Umgangs- und Sorgrechtsregelungen vor dem Hintergrund häuslicher Gewalt stellen die beteiligten Fachkräfte vor große Herausforderungen. Obgleich die Istanbul-Konvention in Artikel 31 klare Anforderungen an Umgangsregelungen in diesem Kontext formuliert, erweist sich inbesondere die Rechtsprechung an deutschen Familiengerichten in der Praxis immer wieder als problematisch für die gewaltbetroffenen Frauen und ihre Kinder.
Im Rahmen des E-Learning-Projekts „Schutz und Hilfe bei häuslicher Gewalt – ein interdisziplinärer Online-Kurs“ haben deshalb Expert_innen verschiedener Fachrichtungen in interdisziplinärer Zusammenarbeit die umafssende Broschüre „Kindschaftssachen und häusliche Gewalt“ erarbeitet.
Sie kann auf der Seite des BMFSFJ kostenfrei heruntergeladen werden.
Die Publikation richtet sich an alle Akteur_innen im familiengerichtlichen Verfahren, die bei der Regelung von elterlicher Sorge, Umgang und der Feststellung der Kindeswohlgefährdung (nach häuslicher Gewalt) mitwirken, darunter Familienrichter_innen oder Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe.
Die Veröffentlichung wie auch das E-learning-Programm werden durch das Bundesfamilienministerium gefördert. Auf der Seite des BMFSFJ heißt es dazu:
"Die Qualifizierung von Fachkräften ist ein zentrales Element zur Weiterentwicklung des Hilfesystems und für die umfassende Versorgung gewaltbetroffener Frauen und ihrer Kinder. Mit dem im Rahmen des Bundesförderprogramms seit 2019 geförderten E-Learning-Projekt wird hierfür ein wichtiger Beitrag geleistet."